IHHE und IHHT

Innovative Ansätze der Höhenmedizin mit variierenden Sauerstoffgehalten

IHHE für Patienten in Ruhe

 IHHT für Sportler unter Belastung


Höhenmedizin


Die Höhenmedizin gehört zu den Fachgebieten der Sportmedizin und Arbeitsmedizin, die sich mit den Auswirkungen der Höhe auf den menschlichen Körper und der Anpassung an große Höhen beschäftigt. Dieser medizinische Bereich untersucht die physiologischen Veränderungen, die bei dortigen Aufenthalten auftreten können, wie z.B. die Akklimatisation, Höhenkrankheit und die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf- und Atemsystem.


Die Intermittierende Hypoxie-Hyperoxie-Exposition (IHHE) ist eine spezialisierte Form des Höhentrainings, die gezielt für die medizinische Therapie entwickelt wurde.



Funktionsweise der IHHE


Während der IHHE wird über eine Gesichtsmaske zyklisch Hypoxie (verringerter Sauerstoffanteil) im Wechsel mit Normoxie oder Hyperoxie (erhöhter Sauerstoffanteil) verabreicht. Diese akute Kurzzeit-Hypoxie, deren Intervalle jeweils wenige Minuten dauern, unterscheidet sich grundlegend von der akuten prolongierten Hypoxie über einige Stunden und der chronischen Hypoxie (> 4 Stunden, Tage, Wochen). In meiner Praxis wird bei der IHHE eine simulierte Höhe von 1900m bis 5500m angewendet. Im Gegensatz zu den Bedingungen im Gebirge, wo der atmosphärische Luftdruck abnimmt und hypobare Hypoxie besteht, wird bei der IHHE unter normobaren Bedingungen der Sauerstoffanteil der einzuatmenden Luft angepasst.


IHHE lässt sich treffenderweise als hypoxische Konditionierung (Hypoxic Conditioning) bezeichnen. In der Sportmedizin kann sie zur therapeutischen Begleitung ausgewählter chronischer Erkrankungen eingesetzt werden.


Auf der Seite 'Diagnosen' finden Sie chronische Erkrankungen, die nach meiner Erfahrung von den Wirkungen der IHHE profitieren und symptomatisch behandelt werden können.

Weitere Informationen, insbesondere unter Berücksichtigung Ihres Krankheitsverlaufs, werden in der Praxis im Rahmen der Anamnese und durch ergänzende Untersuchungen bereitgestellt.



Funktionsweise der IHHT


Das Intermittierende Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) vereint zwei Arten von Hypoxie: die hypoxische Hypoxie, die durch sauerstoffarme Luft erzeugt wird, und die funktionelle Hypoxie, die in der arbeitenden Muskulatur entsteht. Diese innovative Methode kann je nach Präferenz in meiner Praxis auf verschiedenen Trainingsgeräten durchgeführt werden, wie beispielsweise auf dem Laufband, dem Fahrradergometer, dem Crosstrainer oder am Oberkörperergometer.

Die wesentlichen Anpassungen der IHHT betreffen primär die arbeitende Skelettmuskulatur. Die positiven Effekte der IHHE auf die autonome Regulation, die Kapillarfunktion sowie die antioxidative Kapazität werden durch die Kombination mit Bewegung weiter optimiert. Während die IHHE besonders für ältere, weniger aktive Personen und Menschen mit chronischen Erkrankungen geeignet ist, bietet sich die IHHT eher für junge, trainierte Individuen an.


Eigene Erfahrung und Praxisausstattung


Nach der Wende absolvierte ich eine sechsjährige Ausbildung in Sportmedizin bei Prof. Dr. med. habil. Hermann Buhl, einem Facharzt für Sportmedizin aus Dresden. Als Forschungsdirektor des Instituts für Körperkultur und Sport in Leipzig und leitender Arzt der hypobaren Hypoxiekammer am Sportleistungszentrum der DDR in Kienbaum galt Buhl zu dieser Zeit als internationaler Hypoxie-Experte. Ab 2001 betreuten wir Patienten und Sportler unter normobaren Bedingungen in einer Hypoxiekammer. Die komplexe Verflechtung von Sportmedizin und Hypoxie erforderte schon damals den begleitenden Einsatz der Leistungsdiagnostik zur präzisen Therapie- und Trainingsgestaltung. Dieses Prinzip wird bis heute in meiner Praxis fortgeführt.


Obwohl die IHHE/T bereits in den 1980er Jahren entwickelt wurde, existieren keine offiziellen schulmedizinischen Leitlinien zur Gestaltung der Therapieprotokolle.